Autor: Oppa Ömmes

  • Urlaube mit dem Flugzeug

    Urlaube mit dem Flugzeug

    Die erste Urlaubsreise mit dem Flugzeug buchten wir beim Friseur um die Ecke. Das war nicht nur ein Friseurladen, sondern gleichzeitig ein Reisebüro. Wir buchten dort eine 3-wöchige Pauschalreise nach Poreč in Kroatien. Damals war das noch Jugoslawien.

    Als meine Ehefrau mit dem Thronfolger schwanger war, flogen wir für 4 Wochen in den Süden von Fuerteventura. Damals gab es in Jandia nur das kleine Fischerdorf Morro und zwei Hotels, sonst nichts. Der Urlaubsort wurde zu der Zeit noch als Geheimtipp in der Reisebranche gehandelt. Der Strand war über 20 km lang und fast menschenleer. Die Urlauber verteilten sich weiträumig, so dass man immer den Eindruck hatte, ganz alleine am Strand zu sein. Der Atlantik war zu der Jahreszeit nur 16 bis 17 °C „warm“, aber durch die schäumenden Wellen und 28 °C Lufttemperatur kam es einem nicht so kalt vor. Die 80 km Fahrt vom Flughafen in Puerto del Rosario bis zum Hotel ging über unbefestigte buckelige Straßen und dauerte mit dem Bus 3 Stunden. Das kleine Fischerdorf Morro war eine andere Welt.

  • Abendschule

    Abendschule

    Weil meine Wirbelsäule immer wieder schmerzt, stellte ich Überlegungen an wie es beruflich weitergehen soll. Den handwerklichen Beruf »Mess- und Regelmechaniker« werde ich mit dem lädierten Rücken nicht bis zur Rente ausführen können. Und als Wärter in der Waschkaue wollte ich nicht enden. Also schlug ich den Weg nach vorn ein und ging zur Abendschule, um zum Industriemeister Fachrichtung Metall ausgebildet zu werden.

  • Ford 12 M

    Ford 12 M

    Auto Nr. 4 war ein alter weißer Ford 12 M P4, Baujahr 1965, mit einer durchgehenden Sitzbank vorne. Das heißt, Fahrer- und Beifahrersitz konnten nur zusammen nach vorne oder hinten geschoben werden. Für das 9 Jahre alte Auto habe ich 1974 beim Fordhändler in der Nachbarstadt über 1.000,- DM bezahlt.

  • Opel Rekord

    Opel Rekord

    Nach dem zweiten Käfer – ich war gerade frisch verheiratet und wir hatten (auf Kredit) unsere erste eigene Wohnung eingerichtet – war ein alter Opel Rekord B für 1.600,- DM das dritte Auto. Der Opel war mit einer 3-Gang-Lenkradschaltung ausgestattet, an die ich mich erst gewöhnen musste.

  • Hochzeit

    Hochzeit

    Meine Ehefrau hat vor der Heirat ihre Religion von katholisch zu evangelisch gewechselt, damit aus uns keine „Mischehe“ entsteht. Da war zu der Zeit immer noch problematisch. Vor allem für spätere Kinder.

    Damit das mit einer Wohnung klappt, haben wir zunächst standesamtlich geheiratet. So bekamen wir die Zusage für eine 3½-Zimmer Neubauwohnung, die sich im Bau befand und in einem Vierteljahr bezugsfertig sein sollte.

    Wir waren also verheiratet, aber wenn wir bei den Schwiegereltern übernachteten, schliefen wir in getrennten Betten. Meine Frau wollte das so. Im Nachhinein war das wohl der Anfang vom Ende unserer Ehe.

    3 Monate nach der standesamtlichen Trauung und der Fertigstellung der Neubauwohnung haben wir auch kirchlich geheiratet. Die Feier haben wir komplett selbst bezahlt (mit einem Kredit, der auch für die Möbel der ersten Wohnung verwendet wurde), nur der Polterabend wurde von den Schwiegereltern finanziert und ausgerichtet.

  • Der zweite Käfer

    Der zweite Käfer

    »Mokelchen« hielt leider nur etwas über ein Jahr, dann waren die Holme durchgerostet und eine Reparatur lohnte sich nicht mehr. So brachte ich ihn mit einer Träne im Auge zum Schrotthändler und suchte und fand ein neues (altes) Auto.

    Das zweite Auto war wieder ein Käfer, diesmal noch ein Jahr älter (Baujahr 1961) und nur 30 PS stark. Ich kaufte ihn an einer Tankstelle für 450,- DM. Es war mein preiswertestes Auto, denn die einzige Reparatur in 11 Monaten war ein gerissener Gaszug für 1,89 DM, den ich selbst ausgewechselt habe.

  • Urlaub in Tirol

    Urlaub in Tirol

    Mit meiner späteren Ehefrau fuhren wir in meinem ersten VW Käfer in den Urlaub nach Österreich. Nach Walchsee in Tirol. Die lange Autobahnfahrt ging nicht spurlos an dem alten Käfer vorbei. Auf der Hinfahrt musste ich mehrmals den Unterbrecherkontakt reparieren und neu justieren. Für die Rückfahrt habe ich dann im Urlaubsort einen Unterbrecher als Ersatzteil gekauft. Ersatzteile für den Käfer gab es damals ja an jeder Ecke, nicht nur an Tankstellen. Auf der Rückfahrt hat das »Mokelchen« sich dann tapfer geschlagen und ist ohne Panne durchgefahren.

  • Ende des Wehrdienstes

    Ende des Wehrdienstes

    1½ Jahre Wehrdienst sind vorbei. Aus dem Hauptgefreiten wurde wieder ein ganz normaler Zivilist. 4 Jahre später bin ich dann ausgemustert worden, d. h. ich bin wehrunfähig und unterliege nicht mehr der Wehrüberwachung. Der Ausmusterungsbescheid befreite mich auch zukünftig von irgendwelchen Wehrübungen.

  • Sauerwald

    Sauerwald

    Wenn ich während der Bundeswehrzeit an den Wochenenden Urlaub hatte und nach Hause fuhr, ging es zum Tanzen nach „Hippedörp“. Das war eine Siedlung in der Nähe meines Zuhauses. Dort gab es einen Tanzschuppen, man traf sich mit Freunden und trank Bier. Getanzt habe ich natürlich auch und so lernte ich auf dem Tanzboden meine zukünftige Frau kennen.

  • Der „Lappen“

    Der „Lappen“

    Ich hatte immer gehofft, dass ich während meiner 1½-jährigen Bundeswehrzeit – ja, damals gab es noch die Wehrpflicht – dort den Führerschein machen konnte. Leider hat das nicht geklappt.

    Und im Sommer 1970, wurde mir ein fast 10 Jahre alter Käfer zum Kauf angeboten. Für 1.500,- DM habe ich zugeschlagen und mich bei der Fahrschule angemeldet. Leider dauerte es bis September (wegen Betriebsferien der Fahrschule), bis ich den Führerschein bekam, obwohl ich nur 10 Fahrstunden brauchte.

    Der schwarze Käfer stand die ganze Zeit vor dem Haus. Ich habe nur ab und zu den Motor laufen lassen, damit die Batterie (6 Volt) nicht leer wurde. Dann war es soweit und ich hatte den begehrten Führerschein. Zuerst ging es zum Tanken (der Liter verbleites Normalbenzin kostete damals ganze 49,9 Pfennig). Einen vollen Tank bekam man also für 20 DM. Dann bin ich eine Stunde kreuz und quer durch die Stadt gefahren.

    Den „Lappen“, wie der graue Führerschein auch genannt wird, muss ich erst 2033 gegen den neuen maschinenlesbaren EU-Führerschein eintauschen. Spätestens dann werde ich (falls ich dann noch lebe) mit dem Autofahren aufhören, um den „Lappen“ nicht eintauschen zu müssen.